Interessenkollision Auto – Fussgänger – Rollstuhlfahrer

Wer ist eigentlich massgeblich? Das Auto? Der Mensch als Fussgänger? Der Mensch mit besonderen Bedürnissen, wie es ein Rollstuhl sein kann, oder eine Seh- Geh- Hörbehinderung, oder schlicht das Alter?

Die Verkehrslenkung Berlin ist ja als notorischer Problemfall bekannt. An vielen Orten schaffen es die Bürger*innen jedenfalls nicht an die erste Stelle: Ampelschaltungen sind häufig zu kurz, um über die Strasse zu kommen. Wir alle haben schon versucht, im harten, zugigen Winter über die Berliner Boulevards zu kommen und sind in der Mitte der Fahrbahn durch die rote Ampel der zweiten Strassenhälfte im eiskalten Wind stehen gelassen worden. Oft denke ich mir: Wie soll das ein Mensch schaffen, der nicht (mehr) meine Geschwindigkeit hat?

An der Dietzgenstrasse wünschen sich die Bürger*innen seit Langem eine andere Ampelschlaltung, um an der Bushaltestelle besser die Strasse überqueren zu können. Und es fehlen sehr viele abgesenkte Bürgersteige. Die Bewohner*innen der Albert-Schweitzer Stiftung Betreuen und Wohnen am Pastor-Niemöller Platz könnten sie dringend gebrauche, um endlich nicht mehr abhängig zu sein. Endlich alleine in den Bürgerpark! Mit dem Rollator oder dem Rollstuhl die Freiheit geniessen!

Bei meinem Besuch im Anfang Dezember 2015 reflektiert die Leiterin der Einrichtung dann auch die andere Perspektive. Die tolle neue Haltestelle am Bürgerpark mit abgesenkten Haltestellen-Caps und einer gesonderten Ampelschaltung ist gut für die Bewohner*innen. Doch es staut sich der Auto-Verkehr oft bis weit hinter die Ampel.

Es ist nicht einfach, alle Interessen unter einen Hut zu kriegen. Auch nicht beim Verkehr in der Dietzgenstrasse. Und gerade das macht Politik so spannend!

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