Manchmal ist Veränderung von Nutzen, weil sie das Leben angenehmer, bunter und einfacher macht. Das haben wir in den wilden Nachwende-Zeiten des Penzlauer Bergs erlebt. Aber auch danach, als die Häuser und Balkone langsam wieder sicher wurden, nicht nur hübsch anzusehn.
Zur Gentrifizierung wird die Entwicklung eines Stadtteils erst dann, wenn Spekulation im kleinen und im großen Stil betrieben wird. Wenn der Wohnungs- oder Häuserkauf in attraktiven Stadtteilen nur noch des Profits wegen betrieben wird. Auch das haben wir ja erlebt im Prenzlauer Berg zum Beispiel. Menschen wurden vertrieben durch die Preisentwicklung, die teils sogar mit kriminellen Methoden ermöglicht wurde.
Nun ist die Frage: Wie kann man verhindern, dass Wohnungen oder ganze Mietshäuser zum Spekulationsobjekt werden? Das Rezept ist altbekannt und einfach: Nicht ein Eigentümer, der sich leicht vom Kaufangebot überzeugen lässt, sondern viele! Bauen in Genossenschaft verhindert Spekulation, weil Genossen mehr sind als Mieter, sie sind zusammen auch Eigentümer und entscheiden gemeinsam.
Pankow-Zentrum hat das Glück, dass Baugenossenschaften weit verbreitet sind. Gut erkennbar im Straßenbild sind die großen “Mietshaus”Komplexe, gebaut im “alten Stil” der Baugenossenschaft, von Bauvereinen oder der Wohnungsbaugenossenschaft. Weniger deutliche erkennbar füllen Baugenossenschaften Lücken, Quergebäude oder kleinere Parzellen mit Mehrfamilienhäusern. Auch sie helfen, in Pankow die Spekulation mit Wohnraum zu verhindern. Doch es braucht mehr! Wir brauchen eine Neuauflage der großen Wohnungsbauprogramme, um spekulationssicheren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zu schaffen!
Daneben brauchen wir steuerliche Anreize für Wohnungsgemeinnützigkeit, die Lisa Paus am 29.2.2016 in ihrem Kommentar “Wohnen in Berlin Für einen sozialen Wohnungsbauboom” beschreibt.
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